Selbstständigkeit als Masseur – Was du beachten musst

Du träumst davon, als selbstständiger Wellnessmasseur zu arbeiten und Menschen durch wohltuende Wellnessmassagen zu mehr Entspannung zu verhelfen? Die Selbstständigkeit als Wellnessmasseur bietet viele Vorteile: Du kannst deine Zeit flexibel einteilen, selbst bestimmen, welche Massagen du anbietest, und deine eigene Kundschaft aufbauen. Doch bevor du durchstartest, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

1. Wellnessmassage oder medizinische Massage? Wichtige Abgrenzung

Ein entscheidender Punkt ist die klare Abgrenzung zur medizinischen Massage. Als selbstständiger Wellnessmasseur bietest du ausschließlich Wellnessmassagen zur Entspannung und Steigerung des Wohlbefindens an. Behandlungen mit medizinischem oder therapeutischem Zweck dürfen nur von Physiotherapeuten oder medizinischen Masseuren durchgeführt werden.

Wichtig: Diese Begriffe solltest du vermeiden!

Um rechtliche Probleme zu vermeiden, solltest du keine Begriffe wie „Therapie“, „Heilung“ oder „medizinische Massage“ verwenden. Stattdessen kannst du deine Massagen als:
Wellnessmassage
Entspannungsmassage
Ganzkörpermassage zur Regeneration
Aromaölmassage zur Erholung
bezeichnen.

2. Gewerbeanmeldung als Wellnessmasseur

Damit du als selbstständiger Wellnessmasseur arbeiten kannst, musst du ein Gewerbe anmelden. Da Wellnessmassagen nicht zu den heilkundlichen Berufen gehören, fällt deine Tätigkeit in der Regel unter das Gewerberecht.

So meldest du dein Gewerbe an:

  1. Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt.
  2. Meldung an das Finanzamt, um eine Steuernummer zu erhalten.
  3. Kammerzugehörigkeit: Als Gewerbetreibender wirst du meist automatisch Mitglied der IHK.
  4. Berufsgenossenschaft: Anmeldung bei der zuständigen Berufsgenossenschaft für Unfallversicherung.

💡 Tipp: Es kann sinnvoll sein, eine Beratung beim Steuerberater einzuholen, um steuerliche Fragen zu klären.

3. Rechtliche Absicherung und Versicherungen

Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich gut absichern:

Berufshaftpflichtversicherung: Schützt dich, falls ein Kunde sich verletzt oder Schadenersatz fordert.
Betriebshaftpflichtversicherung: Falls z. B. in deinem Massageraum jemand stolpert und sich verletzt.
Inhaltsversicherung: Schützt dein Equipment wie Massageliege und Öle.

Diese Versicherungen sind nicht verpflichtend, aber dringend empfohlen!

4. Wo kannst du als Wellnessmasseur arbeiten?

Als selbstständiger Wellnessmasseur gibt es verschiedene Möglichkeiten, wo du deine Dienstleistungen anbieten kannst:

🏠 Eigenes Massagestudio – Du richtest dir einen Massageraum in deinem Zuhause oder einer Praxis ein.
🚗 Mobile Massage – Du fährst zu deinen Kunden nach Hause oder bietest Firmenmassagen an.
🏨 Hotels & Wellness-Spas – Du kannst mit Hotels oder Wellnessanlagen zusammenarbeiten.
💆 Messe- & Eventmassagen – Ideal für Entspannungsangebote auf Messen oder Veranstaltungen.

💡 Tipp: Falls du keinen eigenen Raum hast, kannst du dich mit Kosmetikstudios oder Friseuren vernetzen und dort Massagen anbieten.

5. Wie gewinnst du Kunden? Marketing & Sichtbarkeit

Damit deine Selbstständigkeit als Wellnessmasseur erfolgreich wird, brauchst du Kunden. Hier sind einige bewährte Wege, um deine Dienstleistungen bekannt zu machen:

📍 1. Online-Präsenz mit Website & Google My Business

Erstelle eine einfache Website, auf der du deine Leistungen beschreibst. Nutze auch Google My Business, damit dich Kunden in deiner Umgebung finden, wenn sie nach „Wellnessmassage in [Stadt]“ suchen.

📲 2. Social Media & Bewertungen nutzen

  • Poste regelmäßig auf Facebook & Instagram über deine Massagen.
  • Biete Bestandskunden an, eine positive Bewertung auf Google oder Facebook zu hinterlassen.

🎟️ 3. Rabattaktionen & Gutscheine anbieten

  • „Kennenlern-Angebot für Neukunden“
  • „5er-Karte mit Rabatt für Stammkunden“
  • „Massage-Gutscheine als Geschenkoption“

👥 4. Netzwerken & Kooperationen

  • Kooperiere mit Fitnessstudios, Kosmetikstudios oder Yoga-Trainern.
  • Biete Firmen Büromassagen als Benefit für Mitarbeiter an.

6. Preise & Abrechnung – So kalkulierst du richtig

Der Preis für eine Wellnessmassage sollte deine Kosten decken und einen angemessenen Gewinn bringen.

Beispiel für die Preisgestaltung:

  • 30 Minuten Entspannungsmassage: 30-40 €
  • 60 Minuten Ganzkörpermassage: 50-80 €
  • 90 Minuten Luxus-Wellnessmassage: 80-120 €

💡 Tipp: Schau dir die Preise deiner Konkurrenz in der Region an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

7. Buchhaltung & Steuern – Was du wissen musst

Als Selbstständiger musst du deine Einnahmen und Ausgaben dokumentieren. Folgende Punkte sind wichtig:

✔ Einnahmen & Ausgaben erfassen
✔ Rechnungen mit allen Pflichtangaben ausstellen
✔ Umsatzsteuer? Falls du unter 22.000 € Umsatz/Jahr bleibst, kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen (keine Umsatzsteuer berechnen).
✔ Jährliche Steuererklärung nicht vergessen!

💡 Tipp: Nutze eine Buchhaltungssoftware, um den Überblick zu behalten.

Fazit: Lohnt sich die Selbstständigkeit als Wellnessmasseur?

Ja! Wenn du es richtig angehst, kannst du als selbstständiger Wellnessmasseur erfolgreich arbeiten. Wichtig ist, dass du dich klar als Anbieter für Wellnessanwendungen positionierst und alle rechtlichen Aspekte beachtest.

To-Do-Liste für den Start:

✅ Gewerbe anmelden
✅ Versicherungen abschließen
✅ Marketing & Website aufbauen
✅ Preise kalkulieren & Buchhaltung organisieren
✅ Kunden gewinnen & sich vernetzen

Wenn du diese Punkte beachtest, steht deinem Erfolg als Wellnessmasseur nichts mehr im Weg! 😊


 






Bitte beachte: Es werden bei uns nur Wellnessmassagen gelehrt, die man zu Entspannung und präventiv einsetzen kann. Beschriebene Massagen zur "Behandlung" von körperlichen oder psychischen Beschwerden dürfen nur präventiv eingesetzt werden!